Odda-Kristiansund-Fano-D

Dienstag 25.06.2019 

 Nachdem ich in Dänemark die Fähre verlassen hatte und Ri Süden eingeschlagen hatte, kam mir kurz hinter Hirtshals ein Hinweisschild zu einem Campingplatz gerade recht. Also nix wie hin und nach ner Hütte fragen. Anmelden, zahlen (auch nicht mehr als bei uns ne Hütte auf nem CP) und zur Behausung! 


Noch vor dem absatteln wurde ich von 2 Bikern begrüsst, die 2 Hütten weiter ihr Quartier bezogen hatten. Beim näheren hinschauen musste ich doch mal fragen, wo sie denn herkamen, dennn das Nationalitätenkennzeichen bekam  man nicht allzu oft zu Gesicht.

 

Die beiden waren auf dem Heimweg zu den Faröer-Inseln und machten hier Station, bevor sie morgen früh zur Fähre mussten. Wie Nordeuropäer halt so sind, luden sie mich spontan auf n Bier ein; na ja, was solls, das Gepäck ist auch in ner halben Std noch auf m Mopped und bevor das Bier warm wird ....

 Es wurde dann doch ein etwas längeres "Hallo", denn die beiden hatten zuviel Bier gekauft und wollten die Vorräte hier noch verbrauchen, wozu sie mich sofort einluden ihnen dabei behilflich zu sein. Also holten sie noch einen Stuhl auf die Veranda und brachten die 3 Sixpack Bier, die zuviel gekauft worden waren gleich mit!

DAS DAUERT LÄNGER! Nach ner knappen Std allerdings unterbrach ich unsere Plauderei kurz und brachte meine Sachen erstmal in meine Hütte und wollte das Mopped sicher abstellen.  Aber ....... Shit, was war das denn???!  In der Felge des Vorderrads bemerkte ich etwas, was dort absolut nix zu suchen hat. ÖL! Also kurz bescheid gesagt, dass es noch 5 min dauern könnte und Ursachenforschung betreiben, was aber nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm  ;-((, denn der "Verursacher" war sofort gefunden.

Die Standrohre waren undicht, bzw das rechte der beiden. Um nicht auch noch Öl auf der Bremsscheibe zu haben gabs also erstmal eine provisorische Problemlösung. Da Kabelbinder ja eines der Universalhelferlein bei Bikern sind, die ich immer mit an Bord habe, bestand die "erste Hilfe" aus einem Microfaser-Handtuch, aus welchem ich schmale Streifen schnitt, um diese mit Kabelbinder um den Holm zu fixieren, damit das austretende Öl nicht auf die Bremsen/Bremsscheibe tropft. Da heute eh keine weiteren Massnahmen mehr möglich waren, gings also zu den beiden ...Faröerern ... oder wie auch immer man die Bewohner der Faröer Inseln auch nennt?!   zurück.   Die Plauderei dauerte dann nochmal gut 1,5 Std wobei ua auch das Problem meines Moppeds angesprochen wurde, sowie mehrere die sie unterwegs schon hatten und die teilweise noch "immer mal wieder" auftraten.

Am nächsten Morgen klopften die beiden um 09 Uhr an meiner Hütte um sich zu verabschieden und 10min später waren sie unterwegs zur Fähre!


 

 Da der Tag eh nicht mehr zu retten war, machte ich mich auch abfahrbereit um zuerst die Werkstatt aufzusuchen, deren Adresse mir die beiden gestern abend gegeben hatten. Einer der beiden brauchte ne neue Batterie, seine hatte er in Flensburg bei "Tante Luise" geholt ....VOR ZWEI WOCHEN..... war allerdings schon wieder im A....., daher auch die Frage nach Louis am Abend zuvor und was ich davon halte)
In diese Werkstatt haette ich (ohne Vorankuendigung gestern abend) keinen Fuss gesetzt, alleine beim blossen Anblick ..... Chaos pur, zudem ..... keiner von denen sprach auch nur einen Brocken deutsch oder englisch, (und Daenisch hoert sich echt ulkig an) trotzdem SOFORT ihre Fruehstueckspause unterbrochen und nach meinem "Problem" geschaut. Bremsenreiniger und Druckluftschlauch wurden mir in die Hand gedrueckt, noch ein Lob fuer meinen Tropfschutz, dann gings erstmal weiter fruehstuecken und ich stand da. Na ja, dann eben in der guten alten DIY-Art. Als ich fertig war, alles gut eingesprueht, bissle einwirken lassen und guuuut mit Druckluft gereinigt wollte ich ihre Pause (immer noch Frühstück) nicht stören und schaute mich etwas
um und wartete..... und wartete. Hier in diesem Sammelsurium gab es alles, was irgendwie mit Auto oder Roller-Reparatur zu tun hatte, das Meiste zwar schon n paar Tage aelter, aber vom Spanngurt, ueber 6V Lampen, H3, H4 und H7 Birnen bis zu gebrauchten und "gut eingefahrenen Reifen aller Groessenordnungen". Mittlerweile war ich auch durch die Werkstatt geschlendert und wunderte mich, wieviel offene Baustellen doch so n kleiner Laden haben kann. Wie lange doch so ne Fruehstueckspause in Daenemark dauert ;-)) , aber dann bekam ich sie doch wieder zu Gesicht.
Ich wurde gefragt, bzw es wurde mit Haenden und Fuessen gefuchtelt, ob nun alles ok sei?! Yes, but i have to pay. Allgemein fragende Gesichter und dann die Worte : "Service" (etwas was es in Deutschland ja fast nicht mehr gibt) Ok, die Dose Bremsenreiniger wollte ich ja mitnehmen falls der Lappen sich wider Erwarten vollsaugen sollte und es weiter tropft, (aus dem Handtuch hatte ich vorsorglich schonmal 4 zusaetzliche Streifen geschnitten) also verstaendlich gemacht und gemeint dass ich "only Euro or Credit Card" haette. Aus m Hintergrund (war wohl der Chef) war zu hoeren "EURO". Nach Umrechnungsfaktor etc, ein abwinken mit der Hand und dann "5 Euro". Dafuer unterbricht bei uns nichtmal einer seine Fruehstueckspause (Iss ja schliesslich gewerkschaftlich geregelt ;-(( ) und die Dose Bremsenreiniger kriegste auch nicht dafür.  Also konnte es weitergehen!!!
Der Plan sah vor, Hirtshals, Aalborg, Randers, Kolding, Flensburg, NORDSEE. EIGENTLICH! Also "Flensburg" eingegeben und es ging Ri 45 von der Werkstatt komplett durch Daenemark.
Aber hier sind verdammt viele Lkw unterwegs und so sagte ich Steffi schon bald bescheid, dass Sie mich durch Viborg, Herning, Bill nach Flensburg lotsen soll. Ein Strandabschnitt bot sich fuer n Fotostopp geradezu an, also kurz n Blinker gesetzt und ab.
Noch weiter wollte ich vollbeladen am Strand nicht fahren, haette problematisch mit dem "eingraben" werden koennen. Dabei ging mir durch den Sinn, .....aber wieso eigentlich nicht einfach noch n Strandtag dranhaengen?! Also Esbjerg als Ziel eingegeben, kenn ich zwar nicht, sieht aber nach Kueste aus. Zumal ich eh von der 45 runter wollte, zu viele Lkw, die nicht gerade langsam an einem vorbei rasen ideale Reisegeschwindigkeit
(allerdings ideale Reisegeschwindigkeit)

Nach knapp 100km legte ich "schon wieder" ne Pause ein, denn ein Cafe an der Strasse bot sich dafuer geradezu an, zumal es mittlerweile wieder 30 Grad waren.
Esbjerg hatte ich dann so gg "14 Uhr ebbes" erreicht und befragte Steffi erneut nach nem CP in der Naehe; was n das?! Faro ist ja von Esbjerg direkt mit ner kurzen Faehrueberfahrt erreichbar. Hatte schon soviel davon gehoert, da dort jedes Jahr ein grosses internationales Kite-Festival stattfindet. Zufall oder was auch immer, just an diesem Wochenende hatte das Festival stattgefunden und der Mitarbeiter am Counter sagte, dass wohl noch etliche dort seien. Also erstmal mit der Faehre rueber,  

 

 

 

 

 

 

 

 dann mit m Mopped an n Strand und n paar Fotos unter Hunderten von Kites aller Kategorien gemacht. Die max. Leinenlänge spielt wohl hier keine Rolle, nur "uffbasse" sollte man auch hier, da es absolut nicht gerne gesehen wird, wenn über die am Strand liegenden Leinen gefahren wird  ;-(

   

Wollte ich mir eigentlich schon immer mal live anschauen, war mir aber "nur" wegen des Kitefestivals etwas zu weit.
Mit dem noch vollbepackten Mopped wieder vom Strand weg und nach knapp 200m kam ein nahe gelegener Campingplatz genau richtig! Nach der Frage bzgl einer Übernachtung wurde ich auf das eintreffen des Chefs vertröstet, jedoch bot mir die Dame des Hauses an solange im Büro zu warten, da es im "Aussenbereich" mittlerweile wieder gefühlte 40 Grad waren. Bis der Chef dann endlich eintraf hatte ich 2 oder 3 köstliche Kaltgetränke intus und wollte eigentlich gar nicht mehr aus dem klimatisierten Büro ;-).    Da der CP ja seit dem eigentlichen Ende des Kite-Festivals am Wochenende nicht mehr voll belegt war und ich die Hütte alleine bezog, bot er mir spontan "2 für 1"an. Alles prima, bleib ich halt 2 Übernachtungen!

Er gab mir die Schlüssel für 4 Hütten und meinte ich solle mir eine davon aussuchen. Die am Kopfende der 4er Reihe sagte mir am meisten zu und nach 20min hatte ich alles verstaut, geduscht, brachte die anderen 3 Schlüssel zurück und machte mich auf den Weg zurück zum Strand.  Bis dorthin waren es ja nur 10 min zu Fuss und der Tag haette nicht besser enden koennen. Der Himmel hing noch immer voller .... nein, nicht Geigen,........ Drachen aller Kategorien. 100m zurueck zum Supermarkt, was zu trinken gekauft und wieder an n Strand und ................. einfach nur in der Sonne sitzen und gucke!!!! Als sich dann Hunger bemerkbar machte, gings zur Hütte und dort in der Kueche wurde dann was zum Abendessen gebruzzelt, dass ich vorher im Supermarkt gekauft hatte (so teuer ist Dänemark nun auch nicht) lecker gegessen, dann wieder zum Strand, um den Sonnenuntergang um 22:15 Uhr zu geniessen. Uuuunbeschreiblich!
nach dem Sunset-Boulevard von gestern, war der Sunset-Beach doch n anderes Kaliber ;-)) 


 Gegen 23 Uhr hatte ich mich satt gesehen und es ging retour; am Thermometer beim CP waren 23 Grad abzulesen, also angenehm um noch etwas vor der Huette zu sitzen, wenn auch rundrum die fahrbaren Wohnklos schon alle dunkel waren und die Grills schon eingepackt hatten. Kaum zu glauben, aber leider wahr! Na ja, wie zuHause eben  ;-((
Iss jetzt kurz nach 00:00 Uhr und ich mach mich mal bereit, um noch n Stdchen in der Koje zu lesen bis s Sandmaennchen kommt ;-)) .
morgen gibts n "verbummel ich einfach-Tag" auf Fano, denn ich hatte die Hütte ja morgen auch noch.
Mittwoch 26.06.2019
Bin in Urlaub, also ausschlafen! Gg 10 Uhr schlendere ich mal Ri Wasser, um unterwegs dorthin bei nem Kaffee und nem wirklich leckeren "Stueck Suessem" die Sonne an nem windstillen Plaetzchen zu geniessen. Am Strand dann gehts die gut 300m bis zum Wasser und Ri Norden, da es hier zwar auch nicht weniger Wind ist, aber hier wird einem wenigstens nicht ununterbrochen Sand ins Gesicht geweht. Das hindert aber viele nicht daran, ihre Kites am Himmel stehen zu haben. Ich geh mal n paar Schritte naeher und schau mir die Sache mal aus der Naehe an. Die 120daN Dyneema-Leinen meiner "Matte", die ich mir mal zugelegt hatte, sind die reinsten Bindfaeden gegen das, was die hier verwenden. Da sind 300daN schon der Normalfall.
Das Thermometer zeigt heute doch n paar Grad weniger als gestern, der Wind allerdings hattte aber stark zugenommen, da ziehe ich mich nach einem kurzen Besuch direkt am Wasser in die Duenen zurueck, wo es eindeutig angenehmer ist und ich noch n Stdchen bleibe und mir das Kommen und Gehen am Strand noch etwas anschaue. Eigentlich hatte ich mir ja gestern vorgenommen, heute ein Fahrrad zu mieten, um die Insel etwas zu erfahren; allerdings habe ich mich heute morgen wg des starke und kalten Windes doch anders entschieden. So vergeht der Tag mit Spaziergaengen am Strand, in den Duenen und dem entdecken von 2 sehr schoenen Cafes, von denen aus man wirklich einen guten Blick auf das Treiben draussen hat.
Morgen gehts dann weiter Ri deutsche Nordseekueste, genauer gesagt Ri Nordfriesland.
Zeit ist am nächsten Morgen ja mehr als genug und so gehts nach dem "aufroedeln" und dem verabschieden im Büro um 9 Uhr erstmal zur Kaffeebude, wo ich schon tags zuvor bei Kaffee u lecker Stueckchen gesessen hab und mir das Treiben auf dem Weg zum und vom Strand anschauen konnte.
Das Verhältnis der fahrbaren Wohnklos hier: Einheimische zu Deutschen = 1:4; uuuunglaublich; und das bei weitem nicht nur Kennzeichen aus Norddeutschland; die meisten sind wg des Kitefestivals hier, was man an den Aufklebern und an den Anhaengern erkennen kann, auf denen die Strandbuggys (die vom Kite gezogen werden) befestigt sind. "Haben fertig Kaffee", dann ein letzter Abstecher an den Strand und ab zur Faehre. Vorne anstellen und drueben in Esbjerg erstmal ne Tanke gesucht, da mir der CP-Besitzer das Restgeld in DKK zurueck gegeben hat; die erste nimmt NUR Plastikgeld aber die zweite hat noch einen Schacht fuer Papiergeld, also rein mit dem 100 Kronen-Schein und fuer den Rest Kleingeld noch was zu trinken gekauft. Dann gehts gemuetlich weiter, denn mit den 4 Herren, die mir eben noch an der Tanke freundlich zugewinkt haben, moechte ich unterwegs keine Bekanntschaft machen. Der naechste Ort heisst Ribe und ueber Skaerbaek fuehrt mich Steffi auf die 175 und die 419, um bei Husum-Ballum verwundert dreinzuschaun, wo denn jetzt die daen/dt Grenze war. Navi-Bild etwas vergroessern und siehe da, die kommt erst in n paar km. Auf der 419 gehts dann wirklich n paar km weiter bei "Rosenkranz" ueber die Grenze und Deutschland hat mich wieder! Die letzten 100km war ich immer mal wieder Ri Deich gefahren um mir das Wattenmeer mal anzuschauen, da die Nordsee gerade etwas weiter weg war, aber bis zur Flut konnte ich nicht warten. Nordosterdeich, Osterdeich, Suederdeich, Muehlendeich und Mitteldeich brachten mich nach Galmsbuell und Dagebuell, wo ein letzter Stopp eingelegt wurde. Da ich heute ja nur 130km hatte war dies also moeglich, ohne jedesmal auf die Uhr schauen zu muessen, um die Pause nicht zuuuu lang werden zu lassen. Die letzten 30 km bis Struckum haetten wegen ..... "bei deeer Hitze nochmal in die Klamotten"... nicht uuunbedingt sein muessen, aber um Punkt 15:15 Uhr stellte ich s Mopped neben "der Roten" ab. (Gisela war mir bis hier entgegen gekommen)
2 Tage zu frueh und 500km weniger als urspruenglich geplant war die "Skandinavien"-Tour hier mehr oder weniger zu Ende.
Hier verbrachten Gisela und ich, die ihre Tour zur Nordsee (ueber Tschechien und die meckl. Seenplatte) wg meiner früheren Rückfahrt ebenfalls etwas gekuerzt hatte, den Freitag "mit ohne" Mopped mit nem Stadtbummel durch Husum und nem Fischessen, das man so bei uns hier gar nicht erhaelt.
Samstach ueber schoene kl Strassen, die Faehre Glueckstadt (wo auch gerade eine "Mofagang" mit Begleitfahrzeug Halt machte) (und ca 30-35 km Autobahn mit etwas flotterer Reisegeschwindigkeit) dann bis in die Naehe von Moringen, um hier an der Weser einen richtig schoenen Landgasthof zu finden, wo die Moppeds einen Schattenplatz bekamen und in dessen Biergarten der Rest des Tages dann gemuetlich, seeehr gemuetlich bei ertraeglichen Temperaturen unter den Schatten spendenden Baeumen) verbracht wurde (Der ist auch schon notiert fuer ne huebsche 2 Tages-Tour. Nichtmal 300km einfache Strecke)
Sonntag morgen dann erst noch auf waldreichen Nebenstrecken durchs Solling, an der Sababurg vorbei, um dann kurz auf die Autobahn, nochmal 40 km auf Nebenstrecken und dann als es zuuu warm wurde, die letzten 70km auf der Bahn ab nach Hause.
Nach genau 6041 km steht s Mopped nun wieder in der heimischen Garage. Fuer morgen hatte ich allerdings von Fano aus schon n Werkstatttermin gemacht, damit die "Ölauffangbastelei" vom 25.06 wieder verschwinden kann, aber ...... Not macht erfinderisch und die Bremse ist von weiteren Öl-Verunreinigungen absolut sauber geblieben, was unterwegs 2x/Tag kontrolliert wurde!


N paar Bilder werden noch eingestellt, .... mittlerweile hier die Bilderseite 1.
nach der Tour ist vor der Tour und so gehts schon jetzt an die Vorbereitungen der Suednorwegen- und der Pyrenaeen-Tour fuer 2020
.........Anmerkung: Dann kam allerdings Corona

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